1980

Die Interessengemeinschaft »Mehrzweckgebäude« beklagt eine Nichterfüllung des Eingemeindungsvertrags durch die Gemeinde Siegsdorf beim Landratsamt und bei der Regierung von Oberbayern. Am 10. Januar übersieht eine Einwohnerin aus Scharam am Bahnübergang in Grub einen Arbeitszug der Bahn, das Auto wird mitgeschleift und die Fahrerin erheblich verletzt. Nach der Rettung durch die Feuerwehr wird sie mit dem Rettungshubschrauber nach Traunstein geflogen.

Bei einer Besprechung mit Gemeindevertretern, Kreisbrandinspektion und Vorstandsmitgliedern im April können alle Beteiligten von der völlig unzureichenden Unterbringung der Feuerwehr im alten Schulhaus überzeugt werden und man hofft, endlich Bewegung in die verfahrene Situation zu bringen, auch wenn die große Lösung »Mehrzweckhalle« momentan nicht verwirklicht wird.

Zum Gartenfest Anfang Juni wird zusammen mit dem Trachtenverein eine neue Bühne gebaut. Am 4.Juli wird aus Eigenmitteln ein 10 Jahre alter »Ford Transit« von der FF Holzhausen gekauft und im Rahmen einer kleinen Feierstunde übergeben. Von der Gemeinde wurde zugesichert, für den Unterhalt zu sorgen. Dieses Fahrzeug soll in Zukunft als Tragkraftspritzenfahrzeug dienen. Das bereits vorhandene Fahrzeug gleichen Typs wird zum Gerätewagen umgebaut und mit einem von der Gemeinde bezuschußten Notstromaggregat ausgerüstet.

Am 8.November bricht die gesamte Eisenärzter Wasserversorgung verursacht durch Straßenbauarbeiten zusammen. Mit den Tanklöschfahrzeugen der umliegenden Wehren wird die Pumpstation am Eckhof über sechs Stunden provisorisch gefüllt. In diesem Jahr ist ebenso wie in den Vorjahren der Großteil der Einsätze auf den Verkehrsstraßen zu verzeichnen.

Ab Juli 1980 bestand der Fahrzeugpark der Eisenärzter Wehr aus den abgebildeten Fahrzeugen.

 

Von links:

Gerätewagen »GW« vom Typ »Ford Transit«, Baujahr 1962.

Tragkraftspritzenfahrzeug »TSF« vom gleichen Typ, Baujahr 1969. Löschgruppenfahrzeug LF 8 vom Typ »Mercedes Benz 710«, Baujahr 1966. 

1981

Am späten Nachmittag des 2. Januar gerät der Christbaum im Anwesen der »Freifrau von Wangen-heim« auf dem Scharam in Brand. Nachdem die eigenen Löschversuche fehlschlagen, wird telefonisch der Eisenärzter Kommandant verständigt. Dieser veranlaßt unverzüglich die Alarmierung der Eisenärzter Wehr. Innerhalb kürzester Zeit sind alle drei Fahrzeuge mit 30 Mann zum Brandherd unterwegs. Durch das beherzte Eingreifen unserer Wehr, die von den Siegsdorfer Kameraden unterstützt wird, kann größeres Unheil vermieden werden, obwohl das Feuer bereits vom Wohnzimmer auf den Speicher und die Dachverschalung übergegriffen hatte.

Erstmals in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Eisenärzt legt eine Gruppe am 29. Mai das »Goldene Leistungsabzeichen« ab, als Schiedsrichter sind Kreisbrandrat Winter, Kreisbrandinspektor Deininger und Kreisbrandmeister Schmid vor Ort.

»Land unter« heißt es vom 18. bis 20. Juli. Schwere Regenfälle verursachen im gesamten südostbayerischen Raum eine Hochwasserkatastrophe. Die Eisenärzter Wehr muß zahlreiche Keller auspumpen, an der unteren Dorfstraße wird eine Sandsackbarriere errichtet. Die Staatsstraße 2098 muß in Höhe Bahnhof wegen Überflutung für mehr als 12 Stunden gesperrt werden. Unermüdlich arbeiten die Eisenärzter Feuerwehrmänner um größere Schäden zu verhindern, manche durchgehend mehr als 24 Stunden. Von Landratsamt und Kreisbrandinspektion wird überlegt, in der Gemeinde Siegsdorf einen Katastrophenschutzzug »Wasser« ins Leben zu rufen.

Für das Tragkraftspritzenfahrzeug wird eine zweiteilige Steckleiter gekauft, des weiteren werden Äxte, Saugschläuche, Schlauchbrücken und weitere Ausrüstungsgegenstände beschafft. Bei der Überprüfung der Geräte und Fahrzeuge durch den technischen Prüfdienst des bayerischen Landesamts für Brand- und Katastrophenschutz wird bei jeder Prüfung die Note »1« vergeben.

1982

24 Jahre ist Otto Stadler Kommandant der Wehr, bei der Generalversammlung am 9. Januar gibt er dieses Amt frei für die jüngere Generation und wird gleichzeitig zum 1.Vorstand gewählt.

Zum Großbrand der Skifabrik Plenk in Ruhpolding Zell werden die umliegenden Wehren gegen Mitternacht des 17.Januars gerufen. Trotz des massiven Einsatzes von Feuerwehrkräften gelingt es nicht mehr, den Brand einzudämmen, es entsteht Sachschaden von mehreren hunderttausend Mark. Dieser Einsatz ist zugleich »Feuertaufe« des 1.Kommandanten Oswald Bartl, der vor weniger als zwei Wochen neu gewählt wurde.

Mit einer so herzlichen Begrüßung durch die Skifabrik »Plenk« hatte die Feuerwehr nicht gerechnet.

 

Am 23.Februar wird zur Rettung einer abgestürzten Skifahrerin im Bereich der Kienberg Abfahrt am Rauschberg auch die Eisenärzter Wehr alarmiert. 2 Mann mitsamt Stromaggregat und Beleuchtungsgerät werden mit einem SAR-Hubschrauber der Bundeswehr zur Unfallstelle geflogen. Erst jetzt kann sich wegen der hereinbrechenden Dunkelheit ein Bergwachtmann in die Felsspalte abseilen, der die Verunfallte allerdings nur noch tot bergen kann.

Erst im vierten Jahr hat das Wetter wieder Erbarmen mit dem Gartenfest der Feuerwehr, das am 6. Juni bei hochsommerlichen Temperaturen stattfindet. Jäh unterbrochen werden die Feierlichkeiten zum 110‑jährigen Gründungsfest der Feuerwehr Siegsdorf am 1. August. Um Mittag brennt ein Anwesen in »Oberfeilenreit«, Sachschaden rund eine halbe Million Mark.

Am 8. September erwirbt die Kongregation der Armen Franziskanerinnen von Mallersdorf das alte Eisenärzter Schulhaus von der Gemeinde. Diese wiederum ist laut Eingemeindungsvertrag verpflichtet, die Einnahmen daraus in den Bau eines »Mehrzweckgebäudes« rückfließen  zu lassen. Rund 400.000 DM Erlös bringt das 1600 qm große Grundstück mitsamt abbruchreifem Gebäude. Bis zur Fertigstellung des neuen Gerätehauses im nächsten Jahr kann die Feuerwehr in ihren Räumlichkeiten verbleiben.

Das 1895 errichtete Eisenärzter »Schulhaus«, das lange Jahre auch die Feuerwehr beheimatete.

Tiefe Erschütterung herrscht am 20. September als bekannt wird, daß das Leben unseres jungen Aktiven Erich Gimpl trotz aller ärztlichen Anstrengungen nicht mehr zu retten war. Der verantwortungsbewußte und allseits geschätzte Kamerad war am 9. September als Beifahrer bei einem Verkehrsunfall in Neustadl schwer verletzt worden.

Nachdem alles bürokratische Hin und Her überwunden ist, kann Ende September endlich mit dem Neubau des Eisenärzter »Mehrzweckgebäudes« begonnen werden. Darin werden vorerst Feuerwehr, Schützen, Eisschützen und Fußballer Platz finden. Für die Eisenärzter Feuerwehr geht der langgehegte Wunsch in Erfüllung, in einem funktionalen Gebäude, das die gestellten Anforderungen erfüllt, untergebracht zu sein. Noch am 26.November kann im Bergcafe das Richtfest gefeiert werden. 

1983

Otto Stadler wird bei der Jahreshauptversammlung am 7. Januar zum Ehrenkommandanten ernannt. Georg Bichler, Feuerwehr Ehrenvorstand, ehemaliger Eisenärzter Bürgermeister, Eisenärzter und Siegsdorfer Ehrenbürger wird am 14.April anläßlich seines 90.Geburtstags groß gefeiert, viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens erweisen ihm die Ehre. Der »Gschwendter« dankt in knappen Worten, wie es immer seine Art war und meint „... warum machts denn weng mir a solches Tamtam?“.

Im Juli wird von den Voglinger Kameraden kostenlos eine Tragkraftspritze »TS 8/8« übernommen. Zur Erweiterung der technischen Ausrüstung wird ein »Greifzug« angeschafft.

Die große Hitze dieses Sommers bringt eine erhebliche Waldbrandgefahr mit sich, so daß am 1. August für zehn Wehren, darunter auch die Eisenärzter, Alarm gegeben wird. Am Kienberg, in rund 1200 Meter Höhe ist ein Waldbrand ausgebrochen, der aus der Luft nicht gelöscht werden kann. Mit Unimogs werden Mannschaft und Gerät zur »Endreshütte« transportiert, von wo eine 2,3 Kilometer lange »B-Leitung« zur Brandstelle errichtet wird. Im Pendelverkehr wird das Wasser mit Tanklöschfahrzeugen zur »Endreshütte« gefahren. Wegen des steilen Geländes müssen die Löschmannschaften angeseilt arbeiten.

In ehrenamtlichen Arbeitseinsätzen werden die Außenanlagen um das vor der Fertigstellung stehende »Mehrzweckgebäude« von den Vereinen angelegt. Aus Eigenmitteln werden 65 Mannschaftsspinde in der Feuerwehr-Fahrzeughalle angeschafft.

Am 15. Oktober ist es endlich soweit, fast zwölf Jahre nach dem diesbezüglichen Beschluß des damaligen Eisenärzter Gemeinderats wird das Eisenärzter »Haus der Vereine« im Beisein vieler Persönlichkeiten des öffentlichen, politischen und kirchlichen Lebens eingeweiht. Ein langer Kampf der eigens zu diesem Zweck gegründeten Eisenärzter Interessengemeinschaft mit der Gemeinde Siegsdorf geht diesem 1,6 Millionen DM Projekt voraus. Als Vorkämpfer sind hier besonders die beiden Eisenärzter Gemeinderäte Konrad Göllner und Helmut Hofer, sowie Gemeinderat Josef Skuthan aus »Schöneck« zu nennen. Am Ende muß die Gemeinde Siegsdorf rund 300.000 DM aus eigener Tasche aufbringen.

Im Frühherbst 1983 steht der Neubau des Eisenärzter »Hauses der Vereine« vor der Vollendung. Die Aufnahme zeigt die zur Staatsstraße hingewandte  »Präsentationsseite« des Gebäudes. 

 Im Oktober 1983 kann das Eisenärzter »Haus der Vereine« feierlich seiner Bestimmung übergeben werden. Dabei können auch einige »Prominente« Gäste begrüßt werden.

 

Von links:

Gemeinderat Josef Skuthan, 2.Bürgermeister Josef Neuhauser, Architekt Albert Schneller, 1.Bürgermeister Franz Maier, Landrat Leonhard Schmucker, MdL Alois Glück, Pastor Spengler.

Mannschaftsfoto zur Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses

am 15.Oktober 1983.

Untere Reihe von links: Oswald Bartl, Willi Schürf, Georg Granget, Otto Stadler, KBR Franz Winter, Fritz Hochreiter, Bernhard Wolf, Johann Guggelberger.

2.Reihe von links: Johann Scheck, Richard Scherrmann, Herbert Eder, Josef Hasselberger, Franz Schweiger jun., Walter Schürf, Martin Schweiger, Walter Hindlinger, Manfred Hatzenbühler.

3.Reihe von links: Erich Wirth, Matthias Ertl jun., Werner Stadler, Klaus Reinmiedl, Fred Überegger, Erich Hasselberger, Johann Auer jun., Hubert Stadler, Peter Daubner, Günther Hatzenbühler.

 

Ein schwerer Verkehrsunfall ereignet sich am Abend des 20. November 1983 auf der Staatsstraße 2098 in Höhe des Gasthaus »Alpenrose«, wobei zwei Personenkraftwagen frontal zusammenstoßen. Die Feuerwehr hilft bei der Rettung der Personen und leuchtet die Unfallstelle aus. Ebenfalls muß die Staatsstraße gesperrt und ausgelaufenes Öl gebunden werden.

Verkehrsunfall 1983 auf der Staatsstraße 2098 in Höhe Gasthaus »Alpenrose«.

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