1990

Die Eisenärzter Wehr zählt zum Jahreswechsel 60 aktive Mitglieder und vier Feuerwehranwärter.

Als »Nacht des Schreckens« kann die Nacht auf den 1. Juli bezeichnet werden. Am Abend gehen schwere Gewitter nieder und es gießt wie aus Eimern. Gegen 22.30 Uhr werden die Wehren aus der Umgebung von Grabenstätt, darunter auch die FF Bergen, zum Brand eines landwirtschaftlichen Anwesens in Marwang alarmiert. Rund 20 Minuten später schlägt der Blitz auch in ein großes Bauernanwesen im Ortskern von Bernhaupten ein. Da ein Großteil der umliegenden Wehren bereits in Marwang gebunden ist, darunter zunächst auch noch die Bergener Ortsfeuerwehr, werden weiter entfernte Wehren wie Eisenärzt, Vogling und Ruhpolding alarmiert. Während die Großfeuer bekämpft werden durchzucken immer noch Blitze den vom Feuerschein erleuchteten Nachthimmel. Die Wehren aus Vogling und Siegsdorf müssen zu einem Brand in Neukirchen abgezogen werden. Die Eisenärzter Wehr wird weit nach Mitternacht zu Überschwemmungen nach Hause gerufen und die Bergener Wehr erhält die Meldung, daß die Straße nach »Kohlstatt« verschüttet ist und Personen von der Außenwelt abgeschnitten sind.

Fünf Verletzte, darunter ein Feuerwehrmann und Sachschaden in Höhe von 200.000 DM ist die Bilanz eines Brandes in einem Ruhpoldinger Mietshaus mit 15 Parteien. Am Morgen des 25. Juli gegen 3 Uhr bricht das Feuer aus, beim Eintreffen der Feuerwehren im Ortsteil  »An der Au« steht der Dachstuhl bereits lichterloh in Flammen. Sechs Feuerwehren sind an den Löscharbeiten beteiligt. Die Bewohner flüchten auf das Hausdach oder seilen sich mit Bettlaken ab. Bei diesem Einsatz zeigt sich, wie wichtig eine Drehleiter für die Gemeinde Ruhpolding wäre.

Der Feuerwehrausflug am 22. September führt in den Bayerischen Wald, wo eine Glockengießerei besichtigt wird, die auch mit der Anfertigung der neuen Eisenärzter Kirchenglocken betraut ist. Anschließend wird noch ein Bauernhofmuseum in der Nähe von Passau besucht. Am 6. November wird unser Ehrenvorstand und ehemaliger Eisenärzter Bürgermeister Georg Bichler zu Grabe getragen.

Zur feierlichen Glockenweihe an der Hörgeringer St. Josefskirche am 24. November nimmt eine stattliche Abordnung der Wehr teil.

Die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeugs macht Fortschritte, ein Löschgruppenfahrzeug »LF 8/6« wurde bereits von der Gemeinde genehmigt und Ende des Jahres bestellt. Es wird mit einer Lieferzeit von voraussichtlich 14 Monaten gerechnet. 

1991

Zu einem brisanten Einsatz müssen die Eisenärzter am 4. Februar nach Ruhpolding anrücken. In einem Blumenladen an der Hauptstraße ist Aufgrund einer Gasexplosion ein Brand ausgebrochen, wobei sich eine stark erhitzte Propangasflasche im brennenden Gebäude befand. Glücklicherweise kann dieser Einsatz ohne Personenschaden beendet werden.

Gasexplosion in einem Blumenladen an der Ruhpoldinger Hauptstraße im Februar 1991.

Wegen des Golfkriegs findet in diesem Jahr kein Feuerwehrball statt. Für Gartenfeste und sonstige Festlichkeiten beschaffen Feuerwehr, Trachtenverein und Skiclub im Frühjahr gemeinsam Mehrweggeschirr und Metallbesteck. Damit wird ökologischen Aspekten Rechnung getragen und der sonst übliche Müllberg kann stark reduziert werden.

Am 8.Mai verstirbt unser Kamerad Manfred Hatzenbühler nach schwerer Krankheit im 45. Lebensjahr. Er war fast 30 Jahre aktives Mitglied und 15 Jahre Kassier unserer Wehr.

Viel Arbeit verursachen in diesem Jahr Hochwasser und Wolkenbrüche. Während der Sommermonate muß aus diesem Grund zu einer Vielzahl von Einsätzen ausgerückt werden. Besonders zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang ein Wolkenbruch mit Blitz und Donner im Ortszentrum von Siegsdorf und die Flutkatastrophe am 8./9. August im Gemeindebereich Ruhpolding. Nach sintflutartigen Regenfällen im Einzugsgebiet des »Stein-bach« im Gebiet des Hochfelln wälzt sich eine Wasser‑, Schlamm- und Geröllawine entlang des Flußlaufs durch Ruhpolding. Straßen, Wege und Gärten werden weggespült, Keller laufen voll Wasser, Schlamm und Geröll. Autos und alles was nicht niet- und nagelfest ist wird mitgerissen. Feuerwehren aus der ganzen Umgebung, Technisches Hilfswerk, Bundeswehr, Bauhof und freiwillige Helfer sind nahezu 24 Stunden auf den Beinen um die schlimmsten Schäden zu beseitigen. Die Eisenärzter Wehr ist beinahe zwei Tage im Einsatz.

Ein solch »gepflegter« Vorgarten war nach der  Flutkatastrophe vom 8./9. August 1991 im Bereich des Ruhpoldinger Steinbachwegs keine Seltenheit.

In die Kuriositätenecke gehört das Fensterputzen an der Hörgeringer St. Josefskirche, da laut Bericht im Traunsteiner Wochenblatt „... nur die Feuerwehr über den schneidigen Feuerwehrmann verfügt, der sich dorthin wagt.“

Am 1. September wird unser ehemaliges aktives Mitglied und Fahnenjunker Klaus Reinmiedl im Alter von 25 Jahren zu Grabe getragen, er verstarb nach einem tragischen Verkehrsunfall.

Sozusagen »selbst beschenkt« hat sich die Eisenärzter Wehr wenige Tage vor Weihnachten mit dem Kauf von zwei neuen Pumpen zur Ergänzung der technischen Ausstattung. Aus Eigenmitteln, darunter überwiegend Spendengelder, wird eine Tragkraftspritze »TS 5/8« gekauft. Diese bietet vor allem in unzugänglichem Gebiet, z.B. bei Waldbränden, wegen ihres geringen Gewichts Vorteile. Aufgrund der Erfahrungen beim Ruhpoldinger Hochwassereinsatz wird gleichzeitig noch eine Schlammpumpe erworben. Die Kosten belaufen sich zusammen auf rund 15.000 DM.

1992

Bei der Jahreshauptversammlung kurz nach Neujahr kann der 1. Kommandant Fritz Hochreiter einen Aktivenstand von 56 Mann vermelden, darunter zwei Anwärter. Johann Wernberger und Hans Dufter werden Aufgrund ihrer langjährigen Verdienste um die Eisenärzter Wehr zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Da im Herbst ein neues Löschgruppenfahrzeug in Dienst gestellt wird, vereinbaren Gemeinde und Feuerwehr, das alte »LF 8« der Freiwilligen Feuerwehr der befreundeten Gemeinde Venusberg in Sachsen zu überlassen.

Am frühen Morgen des Ostersonntag bekämpft die Eisenärzter Wehr gemeinsam mit der von Ruhpolding ein Feuer im Dachgeschoß des Gasthauses »Fritz am Sand«. Dank des raschen und umsichtigen Eingreifens der Einsatzkräfte kann ein offener Brand vermieden werden. Das Löschwasser wird über eine »B-Schlauchstrecke« von der nahegelegenen Traun herangeführt, wo die Eisenärzter Pumpe stationiert ist. Im Einsatz sind auch die Drehleitern aus Ruhpolding und Traunstein. Dieser Einsatz zeigt, daß die Männer der Feuerwehr auch an Feiertagen nicht von Einsätzen verschont bleiben.

Brand im Dachgeschoß des Gasthofs »Fritz am Sand« am Ostersonntag.

Am 24. und 25. Oktober findet im Rahmen des Feuerwehrausflugs nach Venusberg in Sachsen die feierliche Übergabe des ausgemusterten Löschgruppenfahrzeugs »LF 8« statt. Schon Tag‘s zuvor hatte sich eine Besatzung mit diesem Fahrzeug auf den Weg in die neuen Bundesländer gemacht, darunter fast ausschließlich die Männer, die den Mercedes bereits 1966 vom Werk der Firma Ziegler in Giengen a.d. Brenz abholten. Von den Venusberger Kameraden werden die Eisenärzter sehr herzlich empfangen und während des gesamten Aufenthalts mit Speis und Trank wahrlich verwöhnt. Am Samstag Abend findet ein großer Festabend statt, am Sonntag wird noch die mächtige Augustusburg nördlich von Chemnitz besichtigt.

Übergabe des alten Eisenärzter Löschfahrzeugs »LF 8«

an die Gemeinde Venusberg im Erzgebirge.

Von links:

Venusbergs 1.Bgmst. Mathias Beck, 1.Vorstand Otto Stadler, Venusbergs 2.Bgmst. Kurt Scheffler, Venusbergs Wehrleiter Wilfried Meier,Venusbergs Altbürgermeister Harald Gläser, 1.Bgmst. Franz Maier, 3.Bgmst. Konrad Göllner, 1.Kommandant Fritz Hochreiter.

Am 8. November findet endlich die langersehnte feierliche Weihe des neuen, 365.000 DM teuren Eisenärzter Löschgruppenfahrzeugs »LF 8/6« statt. Die Gemeinde Siegsdorf mußte 136.000 DM aus ihrem eigenen Haushalt beisteuern. Bei diesem Wagen handelt es sich im Detail um einen LKW des Typs »Mercedes Benz 917«, Aufbau »Ziegler«. Nachbarwehren, Vertreter der Inspektion und zahlreiche Persönlichkeiten aus dem öffentlichen und gesellschaftlichen Leben erweisen den Eisenärztern ihre Aufwartung. Die Weihe schließlich wird vom Siegsdorfer Pfarrer, Herrn Dr. Dieter Gehrlein durchgeführt.

Am 8.November kann das neue Löschgruppenfahrzeug »LF 8/6« der Eisenärzter Wehr geweiht werden. Bereits Anfang Oktober war die Indienststellung.

1993

Bis zur Neuwahl von Kommandanten und Vorstandschaft in einem Jahr übernimmt Hans Guggelberger kommissarisch für den Ende letzten Jahres aus persönlichen Gründen zurückgetretenen Fritz Hochreiter die Funktion des 1.Kommandanten.

Seine Führungsqualitäten muß Guggelberger am 9.Februar beim Brand eines landwirtschaftlichen Anwesens im abgelegenen Weiler »Lindl« auf dem Riedl gleich unter Beweis stellen. Die Löscharbeiten werden durch Schnee und starken Nebel erschwert, das Brandobjekt ist ebenso wie ein mehrere hundert Meter entfernter Löschweiher nur aus allernächster Nähe zu erkennen. Fast neun Stunden sind die Eisenärzter vor Ort, das Wohngebäude kann gerettet werden.

Bereits am 19. Mai werden die Eisenärzter zum nächsten Großbrand gerufen, in Bergen steht eine Schreinerei an der Bahnhofstraße im Vollbrand. Es wird die höchste Alarmstufe ausgelöst. Zusammen mit den umliegenden Wehren werden die angrenzenden Gebäude erfolgreich geschützt und das Feuer niedergekämpft.

Großbrand einer Schreinerei  in Bergen am 19.Mai 1993.
Das Feuer hat sich durch den Dachstuhl gefressen und erstreckt sich bereits über das gesamte Gebäude.

Vom 25. bis 28. Juni findet ein Gegenbesuch der Venusberger Feuerwehrkameraden statt. Aus diesem Anlaß wird ein umfangreiches Rahmenprogramm geboten.

Stefan Schürf besucht den Lehrgang »Gruppenführer« an der Feuerwehrschule Regensburg, wird daraufhin zum Löschmeister befördert und übernimmt die 1.Gruppe.

Im Herbst kauft die Wehr für die Atemschutzgeräteträger vier spezielle Kunststoffschalenhelme des Herstellers Dräger-Gallet, Typ »Supra« mit mehreren integrierten Visieren und  Atemmaskenbefestigung sowie zwei in die Helme integrierte Sprechfunkgarnituren für zusammen rund 4.000 DM.

Nachdem die Feuerwehr bereits am 11. November zu einem Garagenbrand nach Höpfling gerufen wird, muß am 29. November ein Feuer in einer Werkstattgarage an der Ruhpoldinger Schwimmbadstraße gelöscht werden. Hier erforderte die rasche Brandausbreitung durch ein im Gebäude befindliches Fahrzeug in Verbindung mit ebenfalls darin aufbewahrten Acetylen- bzw. Sauerstoffflaschen besondere Vorsicht.

Am 5.Dezember zeigt sich der Feuerwehralltag von der unschönen Seite, vom Hörgeringer Wasserfall muß eine Leiche geborgen werden.

Im Dezember kann Oswald Bartl das »Steckkreuz« für besondere Verdienste im Feuerlöschwesen, das vom bayerischen Staatsminister des Inneren verliehen wird, aus der Hand von Regierungspräsident Raimund Eberle entgegennehmen. 

1994

Bei der Generalversammlung am 7. Januar ergeben sich zahlreiche personelle Veränderungen in Führung und Vorstandschaft. So werden Hans Scheck und Alfred Überegger zu den neuen 1. und 2.Kommandanten gewählt. Rainer Klapfenberger wird neuer 1.Vorstand und Robert Göllner Schriftführer. Diese neue, verjüngte Vorstandschaft wird bis zum heutigen Tag nahezu unverändert mit Erfolg und Dynamik die Geschicke der Eisenärzter Wehr bestimmen und nicht zuletzt das 125-jährige Gründungsfest in die Wege leiten. Die Vereinssatzung wird ebenfalls im Rahmen der Generalversammlung geändert. So wird die Wahlperiode mit Ausnahme der Kommandanten von sechs auf drei Jahre verkürzt.

Im Sommer wird bei der Gemeinde der Antrag für den Kauf eines neuen Tragkraftspritzenfahrzeugs »TSF« gestellt, da der bisherige Ford Transit mit 25 Jahren an die Grenzen seiner Zuverlässigkeit stößt. Laut Bürgermeister soll ein »TSF« für die Eisenärzter Wehr im nächsten Jahr gekauft werden.

Ein Lagerschuppen am Ruhpoldinger Bahnhof wird am 10. September um zwei Uhr morgens teilweise ein Raub der Flammen, eingesetzt sind die Wehren aus Ruhpolding und Eisenärzt, sowie Siegsdorf und Inzell.

Am 24. September findet in Eisenärzt bei herrlichem Wetter der Kreisjugendfeuerwehrtag statt, an dem fast 50 Jugendgruppen aus nah und fern teilnehmen. Die Organisation und der reibungslose Ablauf werden von allen Seiten mit viel Lob bedacht, was eine kleine Entschädigung für die zahlreichen Arbeitsstunden in den Monaten der Planung und Vorbereitung darstellt.

Rund 50 Jugendgruppen nahmen am Kreisjugendfeuerwehrtag 1994 in Eisenärzt teil. Viel Arbeit und Mühe war zur Durchführung dieser Veranstaltung nötig, jedoch sind es die Jugendlichen, die das Fortbestehen der Freiwilligen Feuerwehrtätigkeit sichern.

Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr rückt unsere Wehr am 9. Oktober zu einem Brand in Eisenärzt aus.  In den Kellerräumen des neuerbauten »Volksbankgebäudes« in Hörgering ist ein Wäschetrockner in Brand geraten, wegen der starken Rauchentwicklung wird über die Tiefgarage mit schwerem Atemschutz vorgegangen. Schließlich wird am 10. Dezember noch die FF Siegsdorf bei einem Wohnungsbrand am Bauhof in Wernleiten unterstützt.

1995

Bei der Jahreshauptversammlung am 7. Januar wird Oswald Dittrich auf Grund seines jahrelangen und unermüdlichen Einsatzes als Zeugwart zum Ehrenmitglied ernannt.

Am frühen Morgen des 13. Januar bricht in der Bäckerei »Auburger« an der Dorfstraße ein Zimmerbrand aus. Der 2. Kommandant Überegger, der gerade mit Schneeräumarbeiten beschäftigt ist, bemerkt das Feuer kurz nach der Entstehung und löst am nächstgelegenen Feuermelder die Sirene aus. Der Brand in dem völlig verqualmten Raum kann von der Feuerwehr schnell ge-löscht werden.

Da sich die Beschaffung des neuen Tragkraftspritzenfahrzeugs aus finanziellen Gründen noch hinauszögert, wird eine Ersatzbeschaffung aus Eigenmitteln für den Gerätewagen »GW« noch so lange zurückgestellt, bis der Kauf des »TSF« abgeschlossen ist.

Die Instandsetzungs- und Erweiterungsarbeiten an einer Gastronomiespülmaschine, welche die Feuerwehr im letzten Jahr von den Wirtsleuten des »Forellenhofs« geschenkt bekam,  können im Frühsommer abgeschlossen werden. Viel Arbeit und Mühe waren dazu nötig, jedoch verfügt die Feuerwehr nun über ein fast neuwertiges Gerät, welches bei Festlichkeiten größeren Umfangs eine merkliche Arbeitserleichterung mit sich bringt.

Starke Regenfälle am Abend des 26. Juni führen zu katastrophalen Zuständen im Gemeindebereich Siegsdorf. In Eisenärzt wird der Bahnhof überflutet, zahlreiche Keller laufen voll Wasser und die Häuser an der »Arztbergstraße« können in letzter Minute durch eine Sandsackbarriere geschützt werden. Schlimmer trifft es den Gemeindebereich Hammer. Wegen Straßenbauarbeiten kommt es zu einer Aufstauung der Traun, einige Häuser im Ortszentrum stehen fast bis zum ersten Stock im Wasser. Nach Abschluß der Arbeiten im Heimatort leistet die Eisenärzter Wehr Nachbarschaftshilfe in Hammer. Erst nach rund 20 Stunden kann sich die Wehr wieder »Einsatzbereit« melden.

Durch eine »Sandsackbarriere« an der Arztbergstraße konnten die angrenzenden Hausbesitzer vor Schlimmerem bewahrt werden. Der Pegel der Traun stieg innerhalb weniger Stunden um mehrere Meter.

Bei der Festwoche zum 75‑jährigen Jubiläum des Eisenärzter Trachtenvereins »D‘ Arztberger Eisenärzt« vom 2. bis 5. August ist die Wehr selbstverständlich am Festabend und beim Festzug vertreten. Außerdem wird bei den Vorbereitungen Unterstützung gewährt, sowie der gesamte Ordnungs- und Parkplatzdienst übernommen. Über die Sommermonate wird aus Eigenmitteln und in Eigenregie an die bestehenden Garagen am »Haus der Vereine« noch eine Feuerwehrgarage angebaut, um die Unterbringungsmöglichkeiten zu verbessern. Zahlreiche Freiwillige opfern dafür viele unbezahlte Stunden.

Der Feuerwehrausflug am 21. und 22. Oktober führt in diesem Jahr nach Südtirol und ist eine schöne Entschädigung für die vielen Mühen dieses Jahres. Die dort gewonnenen Erlebnisse und Eindrücke werden allen unvergeßlich bleiben.

1996

Ein schwerer Verkehrsunfall ereignet sich am Nachmittag des 30.Januar. Auf der Staatsstraße 2098 kurz vor Neustadl stoßen zwei Autos frontal zusammen. Beide Fahrzeuglenker sind schwerverletzt und müssen erst aus den Autowracks befreit werden. Da die Ruhpoldinger Feuerwehr bereits zu einem anderen Einsatz ausgerückt ist, eilen außer Eisenärzt noch die Feuerwehren Siegsdorf und Traunstein mit schwerem Rettungsgerät zur Unfallstelle.

An jedem der sieben Wettkampftage der »Biathlonweltmeisterschaft« in Ruhpolding vom 2. bis 11. Februar leistet die Eisenärzter Wehr mit jeweils zehn Mann eindrucksvolle Nachbarschaftshilfe. Anfang März wird die Führung der Wehr von der Gemeinde Siegsdorf informiert, daß es die finanzielle Situation nun zuläßt, ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug »TSF-DoKa« für Eisenärzt zu bestellen.

Der Spänesilo des Leuchtenherstellers »Menzel« in Ruhpolding-Schweig gerät am Morgen des 4. März in Brand. Eine Ausdehnung des Feuers kann durch die Wehren aus Ruhpolding, Eisenärzt und Siegsdorf verhindert werden. Aufgrund der starken Rauchentwicklung kann nur mit schwerem Atemschutzgerät vorge-gangen werden. Bereits zwei Wochen später, nämlich am 21. März muß wieder nach Ruhpolding ausgerückt werden. Im Dachgeschoß eines Lokals an der »Seehauser-Straße« ist ein Brand ausgebrochen, der umgehend gelöscht werden kann.

Im Mai kann ein motorbetriebenes Druckbelüftungsgerät angeschafft werden. Wie sich in den folgenden Jahren herausstellen wird, besitzt dieser »Drucklüfter« einen unschätzbaren Einsatzwert.

Am 27. Juni verstirbt nach langer und schwerer Krankheit unser langjähriges und verdientes Mitglied Siegfried Reiter im 60.Lebensjahr.

Aus Ruhpolding bekommen wir die freudige Botschaft, den 16 Jahre alten Gerätewagen, der im Laufe des Jahres von einem Rüstwagen »RW 1« ersetzt wird, mitsamt Beladung kaufen zu können. Von den »Adelholzener Alpenquellen« bekommt die Eisenärzter Wehr zum Kauf und zur Instandsetzung dieses Fahrzeugs einen finanziellen Zuschuß in beachtlicher Höhe, sodaß einem Austausch des mit 29 Jahren schon sehr in die Jahre gekommenen alten Gerätewagens »Ford Transit« nichts mehr entgegensteht.

Am 13.September wird die Eisenärzter Wehr wieder zu einem Brand nach Ruhpolding gerufen. An der Hauptstraße gegenüber des Krankenhauses steht das Dachgeschoß des Geschäftshauses »Gruttauer« in Flammen. Die Feuerwehren Ruhpolding, Eisenärzt und Siegsdorf können das Ausbrennen des Dachgeschoßes nicht verhindern, wohl aber eine Ausweitung des Feuers. Am Rande sei erwähnt, daß von den sieben Brandeinsätzen in diesem Jahr allein fünf in Ruhpolding zu verzeichnen sind. Zur Fahnenweihe der Krieger- und Soldatenkameradschaft Eisenärzt am 3.November in der St. Josefskirche in Hörgering und dem anschließenden Festabend im Saal des »Eisenärzter Hofs« ist die Feuerwehr wieder einmal stark vertreten.

Mitte Dezember wird das neues Tragkraftspritzenfahr-zeug »TSF‑DoKa«, Typ »Mercedes Benz 314 Sprinter«, bei der Firma »Ziegler« in Giengen a.d. Brenz abgeholt und in Dienst gestellt. »DoKa« steht hierbei für Doppel-kabine, d.h. Mannschafts- und Geräteraum sind getrennt aufgebaut.

Fünf der sieben Brandeinsätze sind in diesem Jahr in Ruhpolding zu verzeichnen, wie hier beim Brand des Geschäftshauses »Gruttauer« an der Hauptstraße. 

1997

Bei den Neuwahlen der Vorstandschaft im Rahmen der Generalversammlung am 4. Januar ergeben sich keine personellen Änderungen, lediglich wird Stefan Hellmuth zum neuen Fahnenjunker gewählt. Kreisbrandmeister Hans Gnadl lobt die Eisenärzter Wehr beim gleichen Anlaß als überdurchschnittlich aktiven Verein. Unser 2.Vorstand und Kreisbrandinspektor Oswald Bartl erhält in diesem Jahr aufgrund seiner Verdienste das silberne Ehrenzeichen des bayerischen Landesfeuerwehrverbands und das bronzene Ehrenzeichen des Tiroler Landesfeuerwehrverbands.

Von diesem Jahr an werden die vier Wehren der Gemeinde Siegsdorf nach und nach mit dem neuen Feuerwehr-Schutzanzug »Bayern 2000« ausgerüstet.

Am Faschingsamstag findet der 1. Eisenärzter Freistaatsball statt, dieser wird erstmalig gemeinsam von Feuerwehr und Trachtenverein veranstaltet und stellt sich als durchschlagender Erfolg heraus. Hintergrund für diese Zusammenlegung  sind die mäßigen Besucherzahlen der Faschingsveranstaltungen in der Vergangenheit.

Legendär sind die Aufführungen der »Eisenärzter Aktiven« bei den Faschingsbällen, die schon seit Jahrzehnten zur Darbietung kommen. Eines der Grundprinzipien dabei lautet: »Radau macha und stinka muaß«.

Natürlich ist die Feuerwehr auch beim Festabend zum 50-jährigen Bestehen des Skiclub Eisenärzt am 15. März vertreten. Ein Schwelbrand in der Hackschnitzelheizung eines Bauernanwesens in Ruhpolding-Zell führt am 22. März zu einem Großeinsatz der umliegenden Wehren. Glücklicherweise kann ein offener Brand verhindert werden. Im Hinblick auf das bevorstehende Grün-dungsfest beschenkt sich der Verein »selbst« mit einem neuen Vereinstaferl.

In den ersten Monaten des Jahres wird das von unseren Ruhpoldinger Kameraden erworbene Fahrzeug, Typ »Mercedes Benz 409«, Baujahr 1979, generalüberholt und nach den eigenen Bedürfnissen zum Gerätewagen umgebaut. Viele Stunden unentgeltlicher Arbeit und Mühe werden in dieses Projekt investiert. Stellvertretend für alle weiteren Helfer sollen hier Hubert Dittrich und Ossi Bartl genannt werden, die unermüdlich um den Fortschritt der Arbeiten bemüht waren. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 15.000 DM, die ausschließlich vom Verein und hierbei fast vollständig aus Spendenmitteln finanziert werden.

Der 10. Mai muß als »Tag der Freude« bezeichnet werden, können doch in Eisenärzt gleich zwei neue Fahrzeuge geweiht werden. Einmal das bereits im vergangenen Dezember in Dienst gestellte Tragkraftspritzenfahrzeug »TSF-DoKa« und einmal der in den letzten Monaten instandgesetzte Gerätewagen »GW«. Bürgermeister, Gemeinderat, Geschäftsführung der »Adelholzener Alpenquellen«, Vertreter der Kreisbrandinspektion und unserer Nachbarwehren geben sich die Ehre, diesem feierlichen Anlaß beizuwohnen.

Am 10.Mai 1997 können ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug und ein aus Spendenmitteln beschaffter und in Eigenleistung aufgebauter Gerätewagen geweiht werden. 

Am 5. und 6. Juli wird das 125-jährige Gründungsfest unserer Siegsdorfer Kameraden gefeiert. Außer der zahlreichen Teilnahme am Festabend und am Festtag wird auch der Ordnungsdienst am Festsonntag übernommen. Aufgrund des anhaltenden Regenwetters müssen vor dem Besuch des Festsonntags noch einige Keller an der Hörgeringer Straße  ausgepumpt werden.

In die Traun ausgetretenes Öl aus der Klimaanlage einer Firma in Ruhpolding-Schweig führt zu einem Großeinsatz der Wehren entlang der Traun. Dies zeigt, daß die Feuerwehr heute stärker denn je im Dienste der Umwelt steht.

Im September besucht Robert Göllner den Lehrgang »Gruppenführer« an der Feuerwehrschule Geretsried, wird daraufhin zum Löschmeister befördert und leitet fortan die Jugendgruppe. Sie kann in diesem Jahr gleichzeitig auf ihr 25‑jähriges Bestehen zurückblicken, wurde sie doch 1972 vom heutigen Kreisbrandinspektor Oswald Bartl ins Leben gerufen.

Am 27. und 28. September führt der Aktivenausflug nach Prag, wo ein abwechslungsreiches kulturelles Programm auf dem Plan steht.

Am 30. Oktober heißt es: „Brand in einem Reihenhaus an der »Sonnenstraße« in Siegsdorf.“ Ein übergreifen des Brandes auf den Dachstuhl kann zwar verhindert werden, die Wohnung im Obergeschoß wird jedoch ein Raub der Flammen.

Ende November schließlich überbringt der Vorstand dem VdK Ortsverband Eisenärzt noch die besten Glückwünsche zum 50-jährigen Bestehen.

1998

Zwei Leichtverletzte mit Rauchvergiftungen sind bei einem Wohnungsbrand in Siegsdorf Wernleiten am »Dreikönigstag« zu beklagen, das Feuer kann schnell unter Kontrolle gebracht werden.

Ein Zimmerbrand im »Marienheim« in Eisenärzt am 16. Januar kann ebenfalls schnell gelöscht werden, wäre dieser jedoch etwas später bemerkt worden, hätte sich der Brand aufgrund der baulichen Gegebenheiten zu einem Großfeuer ausweiten können.

Durch einen Wasserrohrbruch im Februar wird Ober- und Erdgeschoß eines Wohnhauses am »Traunweg« überflutet, die Eisenärzter Wehr leistet Hilfe.

Die Organisation des 125-jährigen Gründungsfestes, mit der bereits im letzten Jahr begonnen wurde, wird in diesem Jahr verstärkt vorangetrieben und nimmt einen Großteil der Vorstandsarbeit ein.

Nachdem die letzte Eisenärzter Gastwirtschaft mit Saal, der »Eisenärzter Hof«, von der Brauerei Kiesel als Besitzer geschlossen wird, findet der 2. Eisenärzter Freistaatsball im »Bayernpark-Feriendorf« statt. Der Erfolg wird dadurch aber in keinster Weise geschmälert, Saal und Disco-Bar im Keller sind brechend voll.

Zum Brand der Bauschreinerei »Hallweger« an der Branderstraße in Ruhpolding muß am 28. März um drei Uhr morgens ausgerückt werden. Dank des massiven Löschangriffs der Wehren kann der Brand schnell unter Kontrolle gebracht werden.

Viel Aufwand betreiben die Mitglieder der Feuerwehr am 19. April beim »Tag der offenen Tür«. Eine Großübung mit den fünf umliegenden Wehren findet am 4. Mai am »Marienheim« in Eisenärzt statt.

An »Christi Himmelfahrt« ist der Fototermin zum Gründungsfest angesetzt. Die Beteiligung ist überwältigend, mit 54 Mann erscheint nahezu die gesamte Mannschaft. Unsere Nachbarfeuerwehr Ruhpolding feiert am 4. und 5. Juli anläßlich ihres 125-jährigen Bestehens ein großes Feuerwehrfest, wozu die Eisenärzter mit einer stattlichen Abordnung erscheinen.

Am Nachmittag des 22. Oktober heißt es Einsatz im Krankenhaus »Vinzentinum« in Ruhpolding. In der Aufzugsteuerung ist ein Kabelbrand ausgebrochen, jedoch breitet sich der beißende Rauch über mehrere Stockwerke aus, sodaß zahlreiche Patienten evakuiert werden müssen.

Bereits sechs Tage später muß schon wieder nach Ruhpolding ausgerückt werden, diesmal zu einem Zimmerbrand im »Heilpädagogischen Zentrum« in Ruhpolding Miesenbach, der ebenfalls schnell unter Kontrolle gebracht wird.

1999

Bei der Jahreshauptversammlung am 9. Januar wird der Vorschlag des 1.Vorstands, Oswald Bartl zum Ehrenmitglied zu ernennen, einstimmig angenommen. Die feierliche Auszeichnung soll am Festabend zum 125-jährigen Gründungsfest stattfinden.

Am Faschingsamstag gegen 19 Uhr müssen die Siegsdorfer Gemeindewehren nach Hammer ausrücken, in einem landwirtschaftlich genutzten Anbau inmitten einer Wohnsiedlung ist ein Feuer ausgebrochen. Der Besitzer muß mit einer Rauchvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert werden, zahlreiche Kleintiere wie Hühner und Hasen werden gerettet. Kuriosität am Rande: Am gleichen Abend findet der Eisenärzter Freistaatsball statt. Zahlreiche Feuerwehrmänner sind wegen einer geplanten Faschingsaufführung bereits als Teilnehmerinnen einer »Miss-Wahl« verkleidet und geschminkt. Seitdem hält sich das Gerücht, daß in Eisenärzt eine Frauenfeuerwehr gegründet wurde.

Im Rahmen der Kreisfeuerwehrversammlung im April wird die Geschäftsführerin der »Adelholzener Alpenquellen GmbH«, Schwester Theodolinde Mehltretter, für ihre Unterstützung der Feuerwehren im Landkreis mit der Ehrenmedaille des bayerischen Landesfeuerwehrverbandes ausgezeichnet. Die Eisenärzter Wehr erhielt für die Instandsetzung des neuen Gerätewagens und die Durchführung ihres 125-jährigen Gründungsjubiläums unermeßliche Unterstützung von Schwester Theodolinde.

Die Bereitschaft zur »Akut-Blutspende« in Notfällen wird nach der Auflösung der Traunsteiner Garnison von der Bundeswehr auf die Feuerwehren im Landkreis übertragen, zahlreiche Mitglieder unserer Wehr lassen sich registrieren.

Trauer legt sich über unsere Wehr, als am 4. Mai unser langjähriger Zeugwart und Ehrenmitglied Oswald Dittrich nach langer und schwerer Krankheit verstirbt. Ihm war es nicht mehr vergönnt, das 125-jährige Vereinsjubiläum mitzufeiern.

Am 12. Mai legen acht Mitglieder der Jugendfeuerwehr mit Erfolg das Jugendleistungsabzeichen ab.

Diese Mitglieder der Jugend-gruppe legten am 12.Mai mit Erfolg das Jugendleistungsabzeichen ab. Die Jugend ist unsere Zukunft - und das seit der Gründung der Jugendfeuerwehr vor mehr als 25 Jahren .

 

Von links:

Jugendwart Robert Göllner, Boris Ohligschläger, Christian Birnbacher, Franz Klapfenberger jun., Michael Eder, Hubert Hasselberger jun., Martin Scheiblegger, Mathias Meier, Alois Lankes, Jugendausbilder Christian Schürf.

Am 30. Mai nehmen die Aktiven an der Gerätehauseinweihung der Freiwilligen Feuerwehr Kössen in Tirol teil. Im Anschluß an Gottesdienst und Ansprachen findet ein Festzug durch den Ort statt. Die Beteiligung ist sehr groß, wie es sich in einem Jubiläumsjahr erwarten läßt. Auf ein positives Echo stoßen unsere Marketenderinnen. Im weiteren Verlauf der Sommermonate werden noch die Gründungsfeste der Feuerwehren Traunreut, Oberteisendorf und Vachendorf besucht.

Am Nachmittag des 26. Juni geht das Vereinsheim des Tennisclubs in Ruhpolding Maiergschwendt in Flammen auf. Das Feuer breitet sich dermaßen schnell aus, daß die Wehren aus Ruhpolding und Eisenärzt nichts mehr retten können. Eine besondere Gefahr stellt ein Flüssiggastank dar, der sich in unmittelbarer Nähe des Objekts befindet.

Im Sommer erhält die Eisenärzter Wehr ein tragbares Funkgerät für das 4-Meterband, welches eine noch flexiblere Kommunikation mit der Einsatzleitung ermöglicht, als die konventionellen, fest in den Fahrzeugen eingebauten Funkgeräte. Die Kosten in Höhe von rund 3.000 DM werden vom Verein selbst getragen.

Vom 28.Juli bis 1. August finden die Feierlichkeiten zum 125-jährigen Gründungsjubiläum unserer Wehr statt. Diesen voraus gehen umfangreiche Vorbereitungen, die sich zum Teil sehr zeitintensiv gestalten.

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